General a.D. Ala-Dad Sultansei
geb. am 15.10.1920 in Paktia/Afghanistan, verstorben am 27.06.2004 in Lohne Sohn von General Sultan war großer Stammesführer der Paschtunen, die einen großen Anteil der afghanischen Bevölkerung, ca. 60% ausmachen und der afghanischen Tradition im Besonderen verbunden sind.
Paschtunen leben hauptsächlich im Südosten Afghanistans. General Sultan, der Vater des Verstorbenen war ein großer Stammesführer von Zadran, einer großen Provinz in Paktia.
Nach seinem Tode übernahm General Ala-Dad Sultansei die Aufgabe der Stammesführung.
Lebenslauf General a.D. Ala-Dad Sultansei
- Schulbildung
- Besuch der königlichen Militärakademie in Kabul als junger Mann zur Regierungszeit von König Zahir.
- Erlangen des Offiziergrades nach sich anschließender Ausbildung auf Offizierschulen in Indien und in der Türkei
- Oberster Führer der Militärischen königlichen Garde.
Als bekannter großartiger Militärstratege und Diplomat leistete er hervorragende Dienste besonders bei gewaltfreier Lösung innenpolitischer Krisensituationen, was ihm große Beliebtheit in der Bevölkerung einbrachte.
Trotz großer Verbundenheit mit den afghanischen Stammestraditionen setzte er sich für Fortschritt und Bildung seines Landes insbesondere seines Stammes, ein.
Von seinen 5 Kindern, 4 Jungen und 1 Mädchen haben alle (bes. auch das Mädchen – was einen großen Fortschritt zu damaliger Zeit bedeutete) Schulbildung erhalten. Alle Söhne haben eine akademische Laufbahn eingeschlagen – der Älteste im obersten Militärdienst Afghanistans, der Zweitälteste als Atomphysiker (Studium in Deutschland), der Dritte als Arzt und der Jüngste als Pharmazeut.
Er engagierte sich für die Einführung der allgemeinen Schulpflicht, insbesondere in dem bisher von Analphabetismus geprägten Paktia.
- Nach ehrenvoller Entlassung aus dem Militärdienst noch häufig Einsatz als Berater für militärische Fragen
- 1982 musste er infolge der russischen Besetzung Afghanistans ins Ausland emigrieren. Er lebte seitdem in der BRD in dem Haus seines Sohnes Dr. med. Haji Sultansei in Dinklage.
Trotz der großen Entfernung setzte er sich jederzeit für sein Land ein, pflegte die afghanische Kultur in der großen Familie mit Kindern, Enkeln, Ur- und Ururenkeln, die zum großen Teil in Deutschland leben und was Bildung und Berufe betrifft, in die Fußstapfen ihrer Eltern treten.
Als Zeichen seiner engen Verbundenheit zur afghanischen Kultur und islamischen Religion finanzierte er den Bau einer Moschee in seinem Heimatgebiet Paktia.
Nach langer Erkrankung verstarb General Ala-Dad Sultansei am 27.6.2004 im Krankenhaus Lohne. Alle seine Söhne begleiteten ihn auf seinem letzten Weg und waren auch in den letzten Stunden an seiner Seite.
Die Erfüllung seines letzten Willens, die Überführung und Bestattung in seinem Heimatort Zadran in Afghanistan wurde durch die Söhne ermöglicht.
Die Beisetzung fand am 2.7.2004 in Anwesenheit hoher Regierungsbeamter und zahlreicher Trauergäste statt.